Nachhaltige Mode – Fair Fashion im Kleiderschrank, diese Tipps helfen der Umwelt.
Am 24. April 2013 stürzte das Rana Plaza, eine Textilproduktionsstätte in Bangladesch ein und begrub mehrere Tausend Menschen unter sich. Dieser Tag steht nun stellvertretend für ein weltweites Problem und hat hoffentlich vielen Menschen auf der Welt die Augen geöffnet. Das Kaufen von billiger Fast Fashion Bekleidung schadet nicht nur den Menschen, sondern auch der Umwelt. In dem eingestürzten Fabrikgebäude, welches Mängel in der Statik aufwies, haben große Modelabel billige Wegwerfmode produziert. Das ist nur eines von vielen Beispielen in denen Firmen sich nicht um die Produktionsbedingungen schären und nur den Profit im Kopf haben. Niedriglöhne, Akkordarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen – ich unterstütze das nicht! Ich achte sehr drauf, dass möglichst nur nachhaltige Mode in meinem Kleiderschrank landet. Ganz nach dem Motto “weniger ist mehr” passt mein Kleiderschrankinhalt in drei Umzugskisten. Ich habe nicht viel aber dafür nur schöne und hochwertige Sachen. So ist das auch mit der Kleidung meiner Kinder.
Unsere Kinder tragen Bio. Die Produktionsbedingungen sind ihnen wahrscheinlich noch egal, doch mir ist es wichtig, dass die Kleidung gerade für kleine Menschen keine Schadstoffe enthält. Die Haut eines Babys ist fünfmal dünner als die eines Erwachsenen und das größte Organ. 80 % aller chronischen Erkrankungen stehen laut der WHO in Bezug zu Umweltgiften, die wir auch über die Kleidung aufnehmen. Unsere Sachen werden oft mithilfe hochgiftiger Chemikalien hergestellt, die beim Gebrauch wieder freigesetzt werden und über die Haut, speziell die dünne und unreife Babyhaut, aufgenommen werden. Gerade Babys und Kleinkinder sollten nur nachhaltige Mode tragen und am besten aus zweiter Hand.
Bewusst und wertschätzend mit Kleidung umgehen
Es wird gekauft nach Lust und Laune und just for fun. Nicht, um ein Grundbedürfnis zu befriedigen, sondern den Kaufrausch zu stillen. In unserer Welt gilt der Trend: “Mehr ist besser”.
Viele kennen bestimmt das Phänomen, dass der Kleiderschrank aus allen Nähten patzt aber sie trotzdem nichts zum Anziehen finden? Das führt dazu, dass wir immer mehr kaufen und den Schrank noch weiter vollstopfen. Beim genauen hinsehen stellen wir fest, dass die meisten Sachen im Schrank nie oder nur selten getragen werden. Das ist sehr schade, wenn man bedenkt wie viel Arbeit und Rohstoffe in die Fertigung eines Kleidungsstücks fließen und welche weiten Wege es bis zu unserem Kleiderschrank zurücklegt. Wir sollten unsere Kleidung mehr wertschätzen. Wie das geht?
Für die Herstellung eines T´Shirts (Gewicht 250Gramm) werden durchschnittlich etwa 2500 Liter Wasser verbraucht. Damit könnte man 15 Badewannen füllen.
Nach meinem Umzug nach Norwegen habe ich nicht nur mein Leben, sondern auch meinen Schrank ordentlich ausgemistet. Ich weiß ganz genau, was alles in meinem Kleiderschrank liegt. Ich gehe pfleglich mit den Sachen um und kann bestätigen: Umso weniger ich habe, umso schneller finde ich jetzt etwas anzuziehen. Ich habe einige Lieblingsteile wieder entdeckt und kann sie jetzt neu kombinieren. Seit dem halte ich regelmäßig Ordnung, kaufe bewusst ein und gehe sorgsam mit meiner Kleidung um.
Bestandsaufnahme machen und Lieblingsteile identifizieren
Mach zuerst eine Bestandsaufnahme. Das geht am besten, wenn du deinen gesamten Kleiderschrankinhalt auf dem Bett ausbreitest, jedes Teil in die Hand nimmst und dir folgende Fragen stellst.
- Habe ich dieses Kleidungsstück in den letzten 12 Monaten getragen?
- Passt es mir?
- Ist es noch heile?
Du kannst es aber auch ganz nach der MAGIC CLEANING METHODE VON MARIE KONDO versuchen und dich fragen: Macht mir dieser Besitz Freude?
Lege anschließend alle Teile zur Seite, die du in den letzten 12 Monaten nicht getragen hast, die dir zu groß, zu klein, kaputt sind oder die dir keine Freude machen.
Über Tipps für mehr Minimalismus im Kleiderschrank, sowie einige Gründe zum Ausmisten habe ich auch auf meinem nachhaltigen Mamablog geschrieben.
Fast Fashion Kleidung nicht wegwerfen
Für einen nachhaltigen Kleiderschrank bestückt mit ausgewählten, schönen und qualitativ hochwertigen Fair Fashion Sachen zu haben, bedeutet nicht, dass du alle Fast Fashion Sachen die du hast, wegwerfen musst. Die Kleidung wurde bereits produziert und sollte daher ausgetragen oder weitergegeben werden.
Kaputte Kleidung, die dir noch passt und gefällt kannst du selbst reparieren oder in einer Schneiderei reparieren lassen. Kleidung, die du nicht trägst, dir nicht gefällt oder passt kannst du auf dem Flohmarkt oder im Internet weiterverkaufen oder verschenken.
Über das Verzeichnis der Caritas-Kleiderkammern kannst du eine Sammelstelle in deiner Nähe finden und sichergehen, dass die Kleidung vor Ort weitergegeben wird. Du kannst deine Kleidung in Second-Hand-Läden verkaufen und das erlöste Geld vielleicht sogar weiter spenden.
Shoppingpause einlegen
Versuche ein kleines Experiment und lege eine Shoppingpause ein. Wie wäre es mit einem Konsumstopp für einen, zwei oder drei Monate? Ich habe drei Monate durchgehalten ohne mir neue Kleidung zu kaufen. In dieser Zeit habe ich angefangen zu stricken und zu nähen. Ich habe gelernt, wie mühsam es ist Kleidung selbst herzustellen. Stricken und Nähen erfordert Geduld und Geschick. Nach dieser kleinen Konsumpause weiß ich Kleidung viel mehr zu schätzen.
Während einer Shoppingpause wirst du richtig kreativ und fängst an dir neue Outfits mit deinen vorhandenen Teilen im Kleiderschrank zu kombinieren. Außerdem sparst du so jede Menge Geld.
Wenn shoppen, dann fair.
Wenn du etwas neues z Anziehen für dich oder deine Kinder brauchst, dann kaufe bewusst ein. Mache dir erst Gedanken, was du brauchst und lasse dich von dem Angebot im Shoppingcenter und günstigen Preisen nicht verleiten.
Versuche Modetrends zu widerstehen und setze lieber auf Basics oder klassische Teile. Basics kannst du auch noch nach mehreren Jahren immer wieder neu kombinieren und tragen. Tops, Shirts und Longsleeves können so wohl im Sommer als auch im Winter gut kombiniert und getragen werden.
Nachhaltige Mode ist noch mehr nachhaltig, wenn du sie gebraucht kaufst. Bei Kleiderkreisel oder Ebay kannst du auch Kleidung nach bestimmten Marken filtern. Schau nach Angeboten bei dir in der Umgebung, denn so kannst du Versandgebühren sparen.
Fair produzierte nachhaltige Mode erkennen.
Ob Mode wirklich fair ist, kannst du nur an den folgenden Fair Fashion Siegeln erkennen: GOTS, Fair Wear Foundation, Fair Trade & IVN Best Standard. Große Firmen bieten auch oft Baby, Kinder und Sachen für Erwachsene aus Bio-Baumwolle an, die unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurden. Fair ist nicht alles, was mit dem Wörtchen “Bio” und “Hergestellt in Europa” betitelt wird.
Wo kann ich nachhaltige Mode kaufen?
Alle, die gerne in der Stadt bummeln gehen, werden nur selten fündig. Bei den großen Modeketten findest du kaum nachhaltige Mode. P&C haben nur zwei oder drei faire Labels im Sortiment, H&M, Karstadt und Primark haben sowieso nichts. Bei Bonprix und C&A findest du vereinzelt Bio-Kleidung. Branche. Allerdings nach Bio-Baumwolle noch lange keine faire Kleidung!
Unsere Lieblingsmarken mit nachhaltiger Mode für Kinder und Erwachsene
Es gibt mittlerweile zum Glück unzählige Onlineshops, die nachhaltige Mode anbieten. Einige unserer Lieblingsmarken für Baby- und Kinderbekleidung sind zum Beispiel people wear organic, enfant terrible, Isbjörn of Sweden, Müsli und Wheat.
Ich trage gerne nachhaltige Mode unter Anderem von Armedangels, Patagonia, people tree und hess Natur.
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[…] Fair Fashion setzt sich für ethisch korrekte Arbeitsbedingungen, Qualität und eine ressourcenschonende, nachhaltige Produktion. Meist kosten die Sachen etwas mehr aber dafür kaufst du ein Stück Kleidung, die auch nach Jahren noch schön ausschaut. Außerdem: Wer mehr Geld für Dinge ausgibt, der weiß sie mehr zu schätzen und geht bewusster mit den uns zur Verfügung gestellten Ressourcen um. So bringst du nicht nur Nachhaltigkeit in deinen Kleiderschrank, sondern auch in deinen Kopf. Noch besser ist es Sachen gebraucht zu kaufen. Bei Mamikreisel oder Kleiderkreisel kannst du gezielt nach deinen liebsten Fair Fashion Marken suchen und gebrauchter Kleidung eine zweite Chance geben. Auch unsere Kinder tragen Bio. Unsere Lieblingsmarken in Sachen nachhaltige Kindermode und nachhaltige Outdoormode für Kinder stelle ich dir hier auf meinem Blog vor. […]
12 Blogs für ein nachhaltiges Leben - Inspiration für ökologisches Leben
[…] Falls du über google oder die sozialen Medien hierher gefunden hast: Herzliche willkommen! Du bist hier bei klarblickend.de. Ich bin Alexandra und berichte auf diesem Blog über unser nachhaltiges Leben in Norwegen. Wir wohnen in einem kleinen Holzhaus zwischen Wald und See mit unsere zwei Kindern. So gut es geht, versuchen wir auf Plastik zu verzichten, vegan zu leben und unseren CO2 Fußabdruck zu reduzieren. Wir fahren ein gebrauchtes Elektroauto, entrümpeln immer wieder unser zuhause für ein minimalistischeres Leben und tragen Barfußschuhe und Fair Fashion. […]